Der Curling-Club Hamburg im Porträt
vom 06.07.2012
In loser Reihenfolge wollen wir künftig kurze Porträts von deutschen Curling-Klubs sowie von wichtigen Personen veröffentlichen. Den Anfang macht der Mitglieder stärkste Curling-Verein Deutschlands im hohen Norden.Das Bild des "gallischen Dorfes" beschreibt den Curling-Club Hamburg nur bedingt. Zwar sieht man sich in Deutschlands Norden als einziger Vertreter dieser olympischen Sportart - im Umkreis von mehreren hundert Kilometern findet sich keine weitere Curling-Halle - doch in der Hansestadt hat sich seit der Gründung des Klubs im Jahr 1969 der Mitglieder stärkste Clurling-Verein Deutschlands entwickelt.
Seinerzeit hatten vier Hamburger einen kaum zu erwartenden 3. Platz bei einem internationalen Curlingturnier in Arosa erreicht. Man beschloss ob dieses Erfolges, dass man auch in Hamburg Curling spielen müsse. In der Folge wurde vor allem auf Betreiben der beiden hanseatischen Wirtschaftsgrößen Kurt Eckelmann und John Jahr jun. der CCH gegründet. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und einigen Kompromissen bei der Suche nach einer geeigneten Eisfläche wurde im Jahr 1977 im Hamburger Stadtteil Stellingen die eigene Anlage eingeweiht. Mit der Ünterstützung der Gründerfamilien Eckelmann und Jahr sowie dem großen Engagement zahlreicher Mitglieder gelang im Jahr 2010 in nur sechs Monaten ein reibungsloser Umbau. "Da hat man hautnah erleben können, dass wir hier eine eingschworene Gemeinschaft sind", schwärmt Sabine Belkofer vom CCH. Heute verfügt der Curling-Club Hamburg über eine der modernsten Anlagen in Europa, die auch von den internationalen Verbänden gern für Wettkämpfe wie etwa die Curling Champions Tour genutzt wird.
Auch sportlich hat der Verein über die Jahre reichlich Erfolge verbuchen können. Klub-"Urgestein" Johnny Jahr, der praktisch in der Stellinger Eishalle aufgewachsen ist, gehört seit geraumer Zeit zu den besten Curlern Deutschlands. EM-Gold 1985 und WM-Silber 1987 sind nur die beiden größten Erfolge des Sprosses von CCH-Mitbegründer John Jahr jun. Den größten Olympischen Erfolg der Geschichte des Deutschen Curling-Verbandes holte auch eine CCH-Spielerin. Sabine Belkofer selbst gehörte 2002 in Salt Lake City (USA) zum Damen-Team, das es bis auf Rang fünf schaffte. Zahlreiche Deutsche Meistertitel sowie Jugend- und Junioren-Meisterschaften ergänzen die lange Liste an Erfolgen.
Auch um die Zukunft des Curling-Clubs Hamburg braucht man sich keine Sorgen zu machen. Unter den aktuell rund 160 Mitgliedern befinden sich mehr als 30 jugendliche Curler, die ebenfalls bereits auf sich aufmerksam machen konnten. Das Team um Junior Merlin Litke etwa ist aktueller Deutscher U16- und U21-Meister. Claudia Beer holge in einer Spielgemeinschaft mit Baden-Hills den DM-Titel der weiblichen U21. Und ein komplettes Hamburger Nachwuchsteam um ihre Schwester Maike als Skip belegte immerhin Rang drei in diesem Wettbewerb.
"In nächster Zeit werden wir auch das Engagement und die Zusammenarbeit mit den Schulen in Hamburg weiter intensivieren", so Sabine Belkofer. "Wir konnten mit Sina Frey erstmals eine Landestrainerin für Curling in Hamburg installieren. Sie wird das vorantreiben." Außerdem ist man erfolgreich dabei, den Curlingsport weiter bekannt zu machen. "Mit viel Zuspruch finden während der Saison zwei Mal wöchentlich Firmenveranstaltungen statt", so Sabine Belkofer weiter. Auch der John-Jahr-Journalistenpokal habe in den vergangenen Jahren nachhaltig Curling-Fans gewonnen. Und so wird man auch in Zukunft die Fahne des Curling-Sports im Norden hoch halten.
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