Damen-WM: Deutschland muss in den Olympia-Qualifier
vom 21.03.2013
Deutschlands Curling-Damen haben durch eine Niederlage im letzten Vorrundenspiel der Weltmeisterschaft von Riga die WM auf Platz elf beendet. Gegen Italien verlor das Team um Skip Andrea Schöpp nach dramatischem Verlauf knapp mit 7:6 und rutschte damit - wegen der Niederlage im direkten Duell - hinter die Italienerinnen auf den vorletzten Platz.Die zwei Punkte, die das DCV-Team dafür erhielt, reichen in der Addition der WMs 2012 (7. Platz) und 2013 nur zu 8 Punkten in der Qualifikationsrangliste des World Curling-Verbandes, in der sie damit den neunten Rang belegen. Da nur die sieben besten Teams plus Gastgeber Russland, der auch vor Deutschland steht, sich direkt für die Olympischen Spiele von Sotschi 2014 qualifizieren, verpasste man die direkte Qualifikation somit um einen Platz. Direkt qualifiziert für Sotschi sind neben den russischen Gastgebern nun Schweden, Schottland, Kanada, die Schweiz, die USA, Dänemark und Korea, das in den asiatischen Kontinentalmeisterschaften 2013 nicht die WM-Qualifikation schaffte, aber 2012 als Vierter der WM neun Punkte sammelte und damit noch vor Deutschland landete.
Das deutsche Damenteam muss damit ebenso wie die Herren versuchen, über das Olympia-Qualifikationsturnier im Dezember 2013, für das sich auch der Deutsche Curling-Verband mit dem Standort Füssen als Ausrichter beworben hat, die Teilnahme an den Olympischen Spielen zu sichern.
DCV-Sportdirektor Rainer Nittel: „Die Mannschaft hat über das gesamte Turnier immer wieder gute Ansätze gezeigt, aber zu oft die sich bietenden Chancen liegen lassen. Somit ist der Gang über die Olympia-Qualifikation nötig, um sich für Sotschi zu qualifizieren. Wir haben uns ja für die Ausrichtung dieses Turniers beworben. Und es wäre natürlich toll, wenn unsere Teams die Chance hätten, vor heimischer Kulisse um die Tickets für Sotschi zu spielen. Der DCV wird in nächster Zeit, wie bei den Herren schon geschehen, die Kriterien festlegen, wer und unter welchen Voraussetzungen an dem Qualifikationsturnier teilnimmt.“
Gegen Italien merkte man dem Team zu Beginn an, wieviel auf dem Spiel stand. Ein bisschen, verfahren und nervös agierten die Deutschen, konnten in den ersten Ends keine Punkte schreiben. Erst kurz vor der Pause gelang es Andrea Schöpp im vierten End einen Stein zum 1:1 zu platzieren und sogar gleich im Anschluss einen weiteren zu stehlen, so dass es mit knapper Führung in die Pause ging.
Die Italienerinnen, für die es nur noch um die Platzierung im WM-Klassement ging, weil ihr Abstand in der Olympia-Rangliste schon zu groß war, hatten nun auch etwas mehr Glück in ihren Aktionen, profitierten von kleinen Fehlern, so dass sie mit höheren Scores im sechsten und achten End plötzlich 6:3 vorn lagen. Doch das DCV-Team konterte, zeigte Biss und glich mit drei Steinen im neunten End aus. Doch Italien konnte das Recht des letzten Steins im zehnten End zum 7:6-Sieg nutzen und besiegelte das Ende der deutschen Träume von der direkten Olympia-Qualifikation.
Bundestrainer Martin Beiser: „Das Match gegen Italien war sicher nicht hochklassig. Italien war das etwas glücklichere Team. Wir haben unsere Chancen nicht genutzt, haben zum Teil dann zu viel gewischt. Eigentlich waren wieder genug gute Steine dabei. Das zog sich durch die gesamte Weltmeisterschaft. Es waren ganz oft vermeintliche Kleinigkeiten, die den Ausschlag gegeben und das Pendel gegen uns haben ausschlagen lassen. Häufig war es so, dass die Gegner zwar weniger Chancen hatten, aber diese effektiver nutzen konnten, während wir viel haben liegen lassen. Es war uns nie vergönnt, mal einen höheren Vorsprung herauszuspielen, so dass man hätte auch mal das Ergebnis verwalten können.“
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