"Argumente für Olympia-Bewerbung überwiegen klar!"
vom 06.11.2013
Der Deutsche Curling-Verband unterstützt uneingeschränkt die mögliche Bewerbung Münchens um die Olympischen Winterspiele 2022. Auch in Aktivenkreisen ist die Vision von Olympischen Spielen im eigenen Land natürlich ein Thema. In mehrfacher Weise involviert ist Auswahlspielerin Stella Heiss. Die heute 20-jährige Olympia-Teilnehmerin von 2010 war als in München wohnende Athletin, die mit ihrer Familie seit dem 8. Lebensjahr in Garmisch gelebt hatte, schon bei der am Ende gescheiterten Bewerbung Münchens für die Spiele 2018 Botschafterin. Im Interview spricht die Tochter von Eishockey-Legende Joseph „Peppi“ Heiss über die erneute Bewerbung ihrer Heimatregion.Am 10. November stimmen die Bürger Münchens und der betroffenen Gemeinden in einem Referendum darüber ab, ob München noch einmal den Hut für Olympische Winterspiele in den Ring werfen soll. Ist das in Ihrem Umfeld ein großes Thema?
Stella Heiss: „Das ist es auf jeden Fall! Auch zuhause wird darüber diskutiert – was normal ist in einer Sport affinen Familie wie unserer! Da werden Pros und Contras gegeneinander abgewogen, letztlich überwiegen aber klar die Argumente für eine Bewerbung!“
Und Ihr Freundeskreis?
Stella Heiss: „Auch da werde ich relativ häufig gefragt, wie ich dazu stehe. Es wird hinterfragt, ob die Nachhaltigkeit wirklich gegeben ist oder ob es nicht eventuell zuviel ist für München. Ich versuche dann immer zu vermitteln, mit welchen Emotionen Olympische Spiele im eigenen Land, ja sogar in der eigenen Stadt verbunden wären. Es ist zwar schwer, dies Leuten zu vermitteln, die noch nie Olympische Spiele live miterlebt haben. Ich zehre da noch von meinen Erfahrungen bei der Olympia-Teilnahme in Vancouver, wo eine unglaubliche Stimmung unter der Bevölkerung vorherrschte. Und wenn man es vergleicht mit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006, dann kann man sich ja ungefähr vorstellen, wie es wäre, wenn erneut alle für Deutschland zusammenstehen würden!“
Sie sind noch jung genug, um selbst noch als Aktive die Spiele 2022 erleben zu können…
Stella Heiss: „Das stimmt, und es wäre mit Sicherheit das Highlight meines Lebens, an dem Ort, an dem ich lebe, Olympische Spiele zu bestreiten. Aber selbst wenn ich nicht als Aktive dabei sein könnte, wäre ich für die Bewerbung. Olympische Spiele sind eine riesige Chance für die Infrastrukturentwicklung. Und dazu kommt, dass die Vereine zum Beispiel erhebliche Mittel für die Jugendarbeit einsetzen könnten, weil durch ein solches Projekt Gelder freigesetzt würden, die dem Sport sonst in der Form nicht zur Verfügung stünden. Das ist vielen so gar nicht bewusst.“
Hatten Sie als Botschafterin der Bewerbung 2018 inzwischen wieder Kontakt zu den Verantwortlichen der möglichen Bewerbung für 2022?
Stella Heiss: „Ich hatte zwischendrin immer wieder mal Kontakt, aber jetzt noch nicht konkret bezüglich der möglichen neuen Bewerbung. Aber wenn man mich fragt, wäre ich sofort gern wieder dabei!“
zurück