Senioren-WM: DCV-Team auf Viertelfinal-Kurs
vom 26.04.2017
Die deutschen Curling-Senioren steuern bei den Weltmeisterschaften im kanadischen Lethbridge klar auf Kurs Viertelfinale. Nach der zweiten Niederlage im Turnier gegen die Schweden im Extra-End, gewannen Skip Uwe Saile, Hans-Joachim Burba, Christoph Möckel und Jürgen Münch drei Siege in Folge gegen Norwegen, Belgien und Tschechien.

Im Duell gegen den Titelverteidiger aus Schweden lieferten beide Teams ein starkes Spiel auf hohem Niveau, welches bis in das Zusatzend überaus spannend war und erst mit dem letzten Stein zu Gunsten der Schweden ausging. Gegen Skip Mats Wranaa und sein Team agierte die deutsche Mannschaft mit Beginn an eher defensiv. Das Spiel wurde mit schnellen und präzisen Takeouts einfach gehalten, sodass beide Teams nach dem dritten End 1:1 gleichauf lagen. In dem Draw lastigen End vor der Halbzeitpause geriet der letzte Draw der Deutschen etwas zu lang, während die Schweden ihren Shot zielgenau platzierten und damit ein Zweierend verbuchten. Doch die DCV-Senioren konterten im fünften Spielabschnitt stark: Beide Teams zeigten gute Draws und Comearounds, jedoch konnten die Deutschen ihre Steine besser platzieren und sicherten sich verdient drei Steine. Ein stark gespielter Hit&Roll; von Uwe Saile verhinderte im sechsten End, dass Schweden mehr als einen Stein schreiben konnte.

Wegen einiger Konzentrationsschwächen seitens des DCV-Teams entwickelte sich ein Nerven raubendes siebtes End. Erst ein stark gespielter Triple-Takeout von Joachim Burba verhinderte Schlimmeres, und Uwe Saile gelang anschließend ein grandioser Draw für einen Stein. Richtig hochkklassig wurde es im achten End. Beide Teams duellierten sich mit Doubles und Freezes rundherum des Vier-Fuß-Rings. Ein perfekter Freeze von Uwe Saile zwang den Gegner zu einem Stein, der das Zusatzend nötig machte. Hier konnte Deutschland das Recht des letzten Steins dann nicht ausnutzen und unterlag am Ende der etwas nervenstärkeren schwedischen Formation mit 5:7.

Gegen Norwegen wurde es nicht weniger Kräfte zehrend, denn auch dieses Duell war bis zum Schluss hochspannend. Bei Halbzeit stand es auch hier 1:1. Anders als gegen die Schweden konnten in einem defensiv geführten Spiel jedoch beide Teams nicht ihre gewohnte Leistung abrufen. Die DCV-Mannen fanden zunächst nicht ins Spiel, und so war es das Team um Skip Flemming Davanger, welches das Spiel dominierte. Die Deutschen vergaben mehrmals Chancen, den Gegner unter Druck zu setzen und somit Ends schreiben zu können. Dabei entwickelte sich die zweite Spielhälfte zur Zitterpartie. Fehlsteine beider Teams verhinderten, dass schon vorzeitig eine Spielentscheidung gefällt werden konnte. Im siebten End gelang Norwegen die 4:3-Führung. Die Skandinavier nutzten Fehlsteine der Deutschen, die zuvor mehrmals Shot lagen, und schrieben dank eines Takeouts einen Stein. Beide Teams zeigten im offensivem achten End wenig Fehlsteine, jedoch konnte die deutsche Mannschaft einen zu kurz gespielten Draw der Norweger ausnutzen und mit einem Double-Takeout ein verdientes Dreierhaus schreiben, dass den verdienten 6:4-Sieg einbrachte.

Am nächsten Wettkampftag war der Sieg gegen Belgien bereits ein wichtiger Schritt in Richtung Viertelfinale. Zu Beginn ließen sich die Deutschen gleich auf ein stark offensiv gespieltes End von den Belgiern um Skip John Robbillard ein. Uwe Saile führte seine Mannschaft dank guter Legelänge zu einem Vorsprung von zwei Steinen, welcher im darauffolgenden End von den Belgiern ausgeglichen wurde. Leider konnten das deutsche Team in der Folge nicht seine gewohnte Leistung abrufen. Das zeigte sich in den legeintensiven Ends mit durchwachsender Länge und nicht gelungenen Abgaben. So konnten die Belgier bis zur Halbzeit fast wieder ausgleichen. Im fünften End dominierte das deutsche Team mit soliden Takeouts und einem Draw zum Zweierhaus. Das von den Deutschen defensiv gespielte sechste End ging ohne Punkte vorüber. Trotz ein paar Fehlsteinen ließ man taktisch im siebten End nichts anbrennen und zwang die Belgier zu einem Stein. Der eigentlich komfortable Vorsprung von zwei Steinen, schien im Schlussend zu schmelzen. Belgien lag zwischenzeitlich dreimal Shot, doch dem deutschen Backend gelang es, die Situation zu entschärfen, und schließlich war es wieder der letzte Stein von Uwe Saile, der die endgültige Entscheidung brachte. Zuvor platzierte Belgien seinen Draw leicht versetzt hinter der Guard in den Vier-Fuß-Ring, welcher aber mit einem Take-Out entfernt wurde. Mit 8:4 stand am Ende ein Sieg der DCV-Auswahl zu Buche.

In der Spät-Session am Mittwochabend legte das Team Saile aus Mannheim dann gleich noch einen Sieg gegen Tschechien nach und steht hinter den noch ungeschlagenen und bereits qualifizierten Teams aus Dänemark und Schweden in guter Ausgangsposition auf Rang drei in der Gruppe A. Im sechsten Spiel des WM-Turniers bestimmte das deutsche Team das Geschehen über weite Strecken nach Belieben. Mit dem Hammer versehen schrieb man gleich ein Zweierhaus und stahl im zweiten End gleich noch zwei Steine. Die Tschechen um Skip Karel Kobeska konnten nur mit einem Stein antworten, und auch, wenn der Gegner danach noch einen Stein stehlen konnte, geriet der Erfolg für den DCV nie ernsthaft in Gefahr, weil man die darauffolgenden drei Ends alle für sich entscheiden und die Partie damit vorzeitig mit 7:2 gewinnen konnte.

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(Foto: WCF)
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