Vor dem letzten Spiel des deutschen Rollstuhl-Curlingteams in der Round Robin der Weltmeisterschaft im schweizerischen Luzern ist das Erreichen des angestrebten fünften Platzes noch drin. Das Team um Skip "Nane" Putzich gewann seine Partien gegen China und Titelverteidiger Finnland, liegt so mit drei Siegen aus acht Spielen noch auf Kurs.

Bei der 4:7-Niederlage gegen das koreanische Team hatte Deutschland, das weiter auf den etatmäßigen Skip Jens Jäger verzichtete, auch ein wenig Pech. Lange war die Partie völlig offenNach einem Nuller-End der Asiaten schrieben beide Teams abwechselnd zwei Steine, sodass es nach dem fünften End 4:4-Unentschieden stand. Danach zwang man Korea dazu, nur einen zu schreiben. Doch statt im siebenten selbsr erneut zwei Steine zu verbuchen, ließ man sich zwei stehlen. Den 7:4-Vorsprung konnte das deutsche Team dann nicht mehr aufholen.

Deutlich besser lief es von Beginn an beim zweiten Turniersieg. Trotz des Hammers für China spielte das deutsche Team zu Beginn sehr konzentriert und gewann die ersten drei Ends zur 4:0-Führung. Auch wenn die Chinesen mit einem Dreierhaus im vierten End wieder dicht heran kamen, ließen sich "Nane" Putzich und ihr Team nicht aus der Ruhe bringen. Beide schrieben daraufhin jeweils einen Stein, bis das deutsche Team im siebten End wieder doppelt punkten konnte und damit für die Entscheidung sorgte. Endstand 7:4!

Bis zum Schluss denkbar eng war auch die Partie gegen die Slowakei, die leider 3:6 aus deutscher Sicht endete. Die Slowaken stahlen dem deutschen Team zwar gleich im ersten End einen Stein, doch danach war es eine Partie auf Augenhöhe, in der man allerdings immer nachlegen musste. Im siebenten End gelang zwar erneut der Ausgleich zum 3:3, doch nun hatten die Slowaken um Skip Radoslav Duris im Schlussend das Recht des letzten Steins, den sie dann sogar zu einem Dreierhaus nutzen und so einen eigentlich zu hoch ausgefallenen Sieg einfahren konnten.

Ausgerechnet gegen den WM-Titelverteidiger gelang dem deutschen Team der dritte Sieg im Wettbewerb. Wieder war es von Beginn an eine knappe Partie. Finnland hatte den Hammer, doch "Nane" Putzich und Co. stahlen gleich im ersten End einen Stein. Finnland ließ ein End ohne Punkte verstreichen, nur um dann zusehen zu müssen, wie Deutschland wieder einen Stein stahl. Mit zwei gewonnenen Ends in Folge glichen die Skandinavier zum 2:2 aus, doch im sechsten End holten sich die deutschen Rollstuhl-Curler die knappe Führung zurück. Die Entscheidung fiel im siebenten End, als sich die Finnen einige Fehlsteine erlaubten und so das deutsche Team in die Lage versetzte, fünf (!) Steine zum 8:2-Endstand zu stehlen.