In einem hochklassigen Ausscheidungskampf hat das Hamburger Team um Skip John Jahr am Wochenende in der Hansestadt das Team Allgäu von Skip Daniel Herberg knapp aber verdient in einer „Best-of-three“-Serie mit 2:1 (6:4, 6:8, 7:4) bezwungen. Damit bestätigten die Hanseaten ihre zuvor in der nationalen Rangliste herausgespielte Spitzenposition und sind damit das präferierte Nationalteam des Deutschen Curling-Verbandes für die Europameisterschaft Ende November 2013 sowie für das Olympia-Qualifikationsturnier vom 11. bis 15. Dezember in Füssen.

„Gratulation an das Team des CC Hamburg für diesen Erfolg. Die finale Nominierung für die beiden Turniere erfolgt im Herbst. Das Team Jahr ist nun das präferierte Team, das – wenn bis dahin nicht irgendwas Unvorhersehbares passiert – den DCV vertreten wird“, sagte DCV-Sportdirektor Rainer Nittel. „Bis dahin haben sie sich verpflichtet, sich einer intensiven Lehrgangssystematik zu stellen. Hierfür ist auch das Team Allgäu aufgefordert, um die Leistungsentwicklung für zukünftige große internationale Aufgaben anzugehen und bei Bedarf als Ersatz einspringen zu können.“
Bundestrainer Martin Beiser sah einen „insgesamt hochklassigen Ausscheidungskampf“, der zwischendrin auch wohl durch die große Bedeutung des Turniers von Nervosität auf beiden Seiten beeinträchtigt war: „Es war ein enger Schlagabtausch, in der die Hamburger im ersten und dritten Spiel die Nase vorn hatten. Es gilt jetzt für das Team Jahr durch die intensive Vorbereitung im mentalen und konditionell-koordinativen Bereich noch zuzulegen, um für das Ziel Olympische Spiele in Sotschi mit der starken internationalen Konkurrenz mithalten zu können. Hierfür haben wir am Sonntag auch bereits Gespräche mit den Partnern am Olympia-Stützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein geführt, die dem Team bei dieser Entwicklung helfen werden.“
John Jahr zeigte sich erleichtert und höchst zufrieden mit dem Ausgang: „Wir haben das Match insgesamt gut kontrolliert, uns aber den vorzeitigen Sieg am Samstag noch mal von der Schippe springen lassen. Wir wissen, dass ab Spätsommer bis Weihnachten nun ein erheblicher Aufwand in der Vorbereitung auf uns zukommt. Das haben wir aber alle bereits im privaten Umfeld abgestimmt und werden uns dem stellen! Weder das Olympia-Qualifikationsturnier noch die EM, bei der wir für Deutschland unbedingt den Aufstieg zurück in die A-Gruppe schaffen wollen, wird einfach. Die internationale Konkurrenz ist brutal, weil man fast ausschließlich gegen Vollprofis antritt. Aber das reizt auch. Wir werden auf jeden Fall deutlich mehr der internationalen Tour-Turniere, von denen wir dieses Jahr schon an einigen mehr teilgenommen haben, bestreiten, um uns an das Niveau in der Weltspitze weiter anzupassen.“
Die Männer vom Team Allgäu zeigten sich als sehr faire Verlierer. Ihr Pech war, dass Andi Kempf durch eine schwere Grippe nach dem ersten Spiel passen musste, so dass Andreas Lang, der eigentlich als Trainer sein altes Team nach Hamburg begleitet hatte, für ihn einspringen musste. Lang sagte nach der Partie: „Für Andi Kempf tut es mir leid, dass er den Ausscheidungskampf nicht komplett bestreiten konnte. Hamburg hat sehr gut gespielt und insgesamt dann auch verdient gewonnen. Sie haben in den engen Matches Druck aufgebaut und ihren Vorsprung dann gut verteidigt. Wir waren zwar immer wieder nah dran, konnten es aber im ersten und dritten Spiel nicht mehr drehen.“