DCV-Teams vor EM in der Schweiz
vom 15.11.2017
Vom 17. bis zum 25. November spielen die beiden deutschen Curling-Nationalteams der Damen und Herren bei den Europameisterschaften im schweizerischen St. Gallen um eine bestmögliche Platzierung sowie die damit verbundene Qualifikation für die Weltmeisterschaften im Frühjahr 2018 im kanadischen North Bay beziehungsweise in Las Vegas (USA). Doch in diesem Jahr geht es bei den kontinentalen Titelkämpfen um noch mehr. Denn die Teams nutzen die Spiele auf höchstem Niveau zugleich als Härtetest für den wenig später im tschechischen Pilsen stattfindenden Olympic Qualifier (5. bis 10. Dezember).„Das ist natürlich schon eine spezielle Situation, denn es ist nicht leicht, zwei so wichtige Turniere kurz hintereinander zu spielen und bei beiden Bestleistungen abrufen zu können“, weiß Herren-Coach Martin Beiser. 2013 hatte es für das Hamburger Team um Skip John Jahr funktioniert. „Wir verfolgen einen ähnlichen Plan und gehen beide Wettbewerbe konzentriert an“, versichert Beiser. Natürlich liege der Fokus in St. Gallen in erster Linie auf der direkten WM-Qualifikation für Las Vegas. Dafür wäre mindestens der siebente Platz von Nöten. „Das Starterfeld bei der EM ist stark, Aber wir können in dem einen oder anderen Spiel auch schon was austesten und gegebenenfalls nachjustieren, um dann auch zwei Wochen später in Pilsen unsere bestmögliche Leistung abzurufen.
Die Vorbereitung des Teams mit Skip Alexander Baumann, Manuel Walter, Daniel Herberg, Ryan Sherrard und Sebastian Schweizer war aus Sicht des Trainers grundsätzlich gut. „Das hat sich auch in den Ergebnissen gezeigt. Gerade gegen die direkten Konkurrenten bei der EM haben wir gute Spiele gezeigt. Zuletzt sind wir beim Bern Inter Dritter geworden. Die Formkurve passt und die Jungs sind sehr fokussiert auf die bevorstehenden Herausforderungen. Ich denke, wir haben die Möglichkeiten zur Vorbereitung auf diese wichtigen Turniere sehr gut genutzt und wirklich viel rausgeholt. Wir sind vielleicht kein halbfinal-Kandidat, aber wir haben in den letzten Jahren bei der EM immer sehr stabile Leistungen gezeigt. Ich denke, wir können auch diesmal zuversichtlich sein, dass wir in der Vorbereitung vieles richtig gemacht haben und ein gutes Turnier spielen. Mal sehen, was am Ende dabei herauskommt.“
Auch die deutschen Damen mit Daniela Jentsch, Josephine Obermann, Analena Jentsch, Pia-Lisa Schöll und Alternate Emira Abbes gehen mit einem doppelten Fokus in die EM-Spiele. „Mit Sicherheit ist die EM nicht nur für uns auch eine Top-Vorbereitung unter besten Bedingungen auf die dann folgende Olympia-Qualifikation“, meint Skip Daniela Jentsch. „Aber die EM hat den gleichen hohen Stellenwert. Schließlich wollen wir Deutschland für die WM qualifizieren und möglichst in beiden Turnieren unser bestes Curling zeigen.“ Wie bei den Männern, so ist auch beim Team Jentsch Rang sieben und damit die direkte Qualifikation für die WM im März 2018 in North Bay (CAN) das Minimalziel. „Grundsätzlich kann bei dieser EM jedes Team jeden Gegner schlagen. Unser Ziel ist es, das Mittelfeld anzuführen und Gegner wie etwa Italien, die Türkei, Ungarn oder Dänemark hinter uns zu lassen“, so Jentsch. „Wichtig wird sein, wie wir ins Turnier reinkommen. Aber grundsätzlich sind wir eigentlich guter Dinge.“
Denn auch bei den Damen läuft die Vorbereitung mit dem neuen Trainer Jonathan Tyre, wie man es sich vorgestellt hatte. „Wir haben zu Beginn der Saison Einiges umgestellt, was sich auch in den Ergebnissen bei den stark besetzten Turnieren gezeigt hat. Da haben wir viel gelernt. Aber wir haben zuletzt elf Siege in Serie gewonnen, dazu ein Turnier in Riga gewonnen. Es ist gut zu sehen, dass wir konstant abliefern können.“ Dennoch sei es diesmal wichtig, sich bei der EM ein Momentum zu erspielen, um dann die Spannung hochzuhalten für den Olympic Qualifier und das Momentum dann nach Pilsen mitnehmen zu können.“
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